Am ersten Tag in Peru haben wir Lima erkundet. Die Stadt ist auf Klippen erbaut, die direkt am Meer enden. Da in Lima ein Drittel der Bevölkerung Perus lebt, teilt sich die Stadt in 43 Stadtteile mit insgesamt mehr als 11 Millionen Einwohnern auf. Jeder Stadtteil wird von seinem eigenen Bürgermeister regiert.
Während unseres Aufenthalts haben wir in Miraflores gewohnt und sind sowohl durch die Stadt als auch am Strand spazieren gegangen. Da Lima direkt am Pazifik liegt, findet man am Strand fast immer gute Bedingungen zum Surfen. So konnten wir am ersten Abend die Surfatmosphäre genießen und zuschauen, wie sowohl geübte Surfer als auch Anfänger die Wellen meisterten.
Unser zweiter Tag in Peru begann mit einem Inlandsflug von Lima nach Arequipa. Nach unserer Ankunft erkundeten wir zusammen mit unserem Guide die Stadt.
Einer der Höhepunkte war der Besuch im Textilmuseum Mundo Alpaca. Dort erhielten wir faszinierende Informationen über Alpakas, Lamas und Vikunjas, einschließlich ihrer Herkunft und Abstammung von den Kamelen. Besonders interessant waren die Unterschiede in der Wolle der einzelnen Tierarten und wie viel Wolle jeweils gewonnen werden kann.
Unsere erste Begegnung mit Alpakas und Lamas fand ebenfalls in diesem Museum statt, wo wir die Tiere mit frischem Gras füttern durften.
Im weiteren Verlauf unseres Museumsbesuchs entdeckten wir eine Tafel mit verschiedenen Abstufungen der natürlichen Wolle, die als Farben verwendet wurden. Die Wolle von weißen Alpakas eignet sich besonders gut zum Färben, da sie mit natürlichen Farbstoffen behandelt wird.
Zum Abschluss erlebten wir, wie die Wolle am Webstuhl verarbeitet und zu Mustern verwoben wird.
Am Abend besuchten wir noch den Hauptplatz von Arequipa und gingen auf eine Dachterrasse, die einen herrlichen Blick auf den Hauptplatz und die Kathedrale bot. Wir ließen den Tag mit einem Pisco Sour ausklingen und genossen den Sonnenuntergang.
Am Morgen wurden wir von einem Guide zur Stadterkundung abgeholt. Unser erster Stopp war der lokale Markt, auf dem die Einheimischen einkaufen gehen. Der Markt war in verschiedene Sektionen unterteilt, die frisches Obst aus Lima sowie Fleisch und Fisch anboten. Am Ende des Marktes fanden wir Stände, an denen frische Obstsäfte angeboten wurden.
Nach dem Marktbesuch führte uns unser Guide zur Jesuitenkirche von Arequipa. Dort erläuterte er uns verschiedene architektonische Aspekte sowie die Geschichte der Kirche.
Zum Abschluss unserer Stadtbesichtigung besuchten wir das Kloster Santa Catalina, eine Stadt innerhalb der Stadt. Die Wände des Klosters waren in Blau und Rot bemalt, was einen faszinierenden Anblick bot.
Nach dem Klosterbesuch genossen wir gefüllte Teigtaschen und wurden dann von unserem Fahrer abgeholt. Wir machten uns auf den Weg über den Patapampa-Pass, mit einem Zwischenstopp auf 4910 Metern Höhe am Mirador de los Andes. Anschließend fuhren wir weiter zu unserer neuen Unterkunft in Coporaque.
Unser Tag begann mit einer Fahrt zum Colca Canyon. Unterwegs machten wir Halt in Yanque, um den traditionellen „Liebestanz“ zweier Volksgruppen zu erleben. Bei diesem Tanz sind die Jungen wie die Mädchen gekleidet, mit dem einzigen Unterschied, dass die Jungen spezielle Hüte tragen, die ihr Gesicht vor den Mädchen verdecken. Diese Verkleidung erlaubt es ihnen, den Mädchen näherzukommen, ohne erkannt zu werden.
Nach der Aufführung setzten wir unsere Reise zum Cruz del Condor fort, um die majestätischen Kondore im Flug zu beobachten. Am Beginn des Rundweges stiegen wir aus und liefen zur ersten Aussichtsplattform. Während wir die Weite des Canyons bewunderten, erhielten wir von unserem Guide erste Informationen über die Andenkondore:
Unser Guide erklärte uns, dass Kondore wegen ihres Gewichts den Auftrieb der warmen Sonnenstrahlen benötigen, um fliegen zu können. Zunächst konnten wir keine Kondore am Himmel entdecken, doch als wir zur zweiten Aussichtsplattform weitergingen, wurden wir belohnt: Ein Kondor glitt lautlos direkt über uns hinweg – ein beeindruckender Anblick aufgrund seiner riesigen Spannweite. Bald gesellten sich zwei weitere Kondore zu ihm, und zusammen kreisten sie in den warmen Aufwinden und stiegen höher in den Himmel.
Nach diesem faszinierenden Erlebnis setzten wir unsere Reise mit einer ausgedehnten Wanderung entlang des Canocota-Canyons im Colca-Tal fort. Wir stiegen kurzzeitig auf 3.860 Meter über dem Meeresspiegel auf, bevor es entlang des Canyons über 7 km bergab ging. Obwohl es anfangs anstrengend war, sich auf über 3.500 Metern zu bewegen, wurde die Wanderung mit jedem Schritt leichter.
Zum Abschluss des Tages badeten wir in einer der vielen heißen Quellen der Region und ließen die Eindrücke des Tages Revue passieren.
Ab dem 1. Mai beginnen auch in Peru einige Feiertage. So startete unsere Reise direkt an den Vorbereitungen zum Tag der Arbeit. Hierfür wurde ein Tor aufgestellt und festlich geschmückt.
An der Kirche hörten wir auch eine Blasmusikband.
Damit wir nach Puno kommen konnten, sind wir wieder über den Patapampa-Pass gefahren und haben auf einer Höhe von 4.910 Metern ü.n.n eine Pause gemacht. Dieses Mal ging das Bewegen und Atmen besser, da wir mittlerweile eine gute Akklimatisierung hinter uns hatten. Trotzdem wollten wir nicht zu lange auf dem Pass verweilen, also gingen wir nach kurzer Zeit zurück in den Bus und fuhren weiter nach Puno mit einem Zwischenhalt bei den Grabtürmen von Sillustani.
Nach der Ankunft in Puno ging es für uns am nächsten Morgen mit dem Boot auf dem Titicacasee zu einer schwimmenden Insel, wo einige Uros von Peru leben. Dort angekommen, sind wir mit einem Boot, das teilweise nur aus Totora-Schilf besteht, durch das Schilf gefahren. Dabei wurde uns gezeigt, wie das Schilf geerntet wird und dass es zusätzlich als Nahrungsquelle dient. Dem Schilf wird die Haut abgezogen, und danach kann man das weiße Innere des Schilfs essen. Dies schmeckte ähnlich wie Rhabarber, nur nicht so sauer.
Zurück auf der schwimmenden Insel wurde uns von den Uros gezeigt, aus welchem Material die Inseln zusammengesetzt sind und wie diese aufgebaut sind. Uns wurde erzählt, dass die Insel nur durch die Gemeinschaft lebt. Falls jemand nicht mithelfen wollte, wurde der Teil, auf dem sein Haus stand, einfach in der Nacht abgesägt, und die Familie musste sich von da an selbst versorgen.
Nach einem spannenden Tag auf der Insel ging es für uns weiter zu einer weiteren Familie. Bei dieser Familie haben wir zu Mittag gegessen, und wenig später wurde uns gezeigt, wie die Frauen Shampoo aus Kräutern und Fäden aus Schafswolle herstellen.
Der Mann hat uns gezeigt, wie Kartoffeln angebaut werden und wie zusammengearbeitet wird bei der Aussaat der Kartoffelsamen.
Nach diesem vollgepackten Tag ging es weiter Richtung neuer Unterkunft.